Sie sind sich weder untereinander einig noch macht eine Einigung Sinn. Denn es geht um einen Beruf, den jeder machen kann: Journalist.
Bisher wurden Presseausweise danach unterteilt, ob man hauptberuflich Journalist ist oder nebenberuflich. Das ist natürlich in Zeiten zunehmender Patchworkbeschäftigungen nur noch interessant für die, die noch eine volle Stelle haben. Alle anderen dürfen diesen Ausweis ja nicht mehr erhalten.
Nun gibt es einen Presseausweis von dju, DJV, BDZV, VDZ und VDS für Hauptberufliche.
Und es gibt ab 2015 einen neuen Anbieter:
„Um die Seriosität des Presseausweises wieder herzustellen, haben sich daher sechs Berufsverbände, in denen vor allem freie Journalisten und Journalistinnen aus unterschiedlichen Berufsfeldern organisiert sind, entschlossen, ab 2015 einen gemeinsamen Presseausweis herauszugeben.
Es sind dies die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK), der Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA), der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure (BVR), der Berufsverband der freien Fotografen (FREELENS), die freien Journalisten und Journalistinnen (FREISCHREIBER) sowie der Verband der Motorjournalisten (VdM). Weitere Verbände werden folgen. Insgesamt werden somit vorerst rund 6.000 Journalisten und Journalistinnen der verschiedenen Sparten diesen neuen Presseausweis vorweisen können. Ausgegeben werden die Presseausweise nur an hauptberufliche Journalisten.“
Sie mögen sich untereinander wohl nicht sonderlich, vermute ich.
Auf jeden Fall gibt es nun noch mehr Auswahl für immer weniger Hauptberufliche.
Daneben gibt es noch Fachjournalistenverbände, Sportjournalistenverbände und vieles mehr.
Das reale Problem der nicht mehr hauptberuflichen Beschäftigung und der neuen Tätigkeiten (z.B. Blogger) wird dadurch überhaupt nicht erfasst.
Schöne neue Medienwelt. Der Schein trügt.