Food-Fotografie und kulinarisches Fotos haben digital eine neue Dimension von Technik zur Verfügung.
Casio nennt die Technik All-In-Fokus-Makro Funktion: „Die EX-ZR700 verfügt über die All-In-Fokus-Makro-Funktion, die aus Serienbildern mit unterschiedlichen Fokuseinstellungen ausschließlich die scharfen Bereiche auswählt und daraus ein neues Bild zusammensetzt. So können Fotos gemacht werden, bei denen alle Bereiche im Fokus liegen – egal ob sich die Motive im Vordergrund oder weit entfernt im Hintergrund befinden −, was mit konventionellen Kameras bisher sehr schwer möglich war. CASIO hat außerdem seine Highspeed-Serienbild-Technologie genutzt, um damit die Hintergrundunschärfe-Funktion zu entwickeln. Bei dieser Technik wird der Hintergrund eines Motivs so verarbeitet, dass er wie bei einer Spiegelreflexkamera leicht unscharf erscheint. So wird das Hauptmotiv des Fotos hervorgehoben. Der Nutzer kann zwischen drei verschiedenen Unschärfe-Stufen wählen, um den Hintergrund ganz wie gewünscht zu gestalten.“
Dies ist in einem kleinen Video dargestellt, das auf der oben verlinkten Seite zu sehen ist.
Olympus hat auch diese Technik als Fokus Stacking und zusätzlich noch die Mikroskopie: „Die TG-3 verfügt über vier verschiedene Super Makro Modi für mehr Möglichkeiten bei der Makrofotografie: Mikroskopie, Mikroskopie Control, Fokus Stacking und Fokus Bracketing. Fokussieren Sie Ihr Motiv aus nur 1 cm Abstand zum Kameraobjektiv, durch das ganze Zoomspektrum, mit nahtloser Vergrößerung.“
Hier werden Fotos zusammengerechnet und daraus ein neues Foto kreiert. Da ist kein Platz mehr für RAW-Aufnahmen, weil es das Original nur als zusammengerechnetes Foto gibt.
Eine neue Situation für Fotografen und für Grafikgestalter.
Es wird ein Teil der Zukunft sein, denn im Web spielt es keine Rolle.
Interessanterweise haben beide Unternehmen diese Fähigkeit in die Hightechkameras mit kleinen Sensoren integriert.
Das Zusammmenrechnen von Fotos an sich ist aber nicht neu.
Berühmt ist dafür Sony mit seinem Goldmodus an den meisten Kameras.
Das setzt sich nun als digitale Fähigkeit in immer mehr Kameras fort.
Kamerafähigkeiten sind daher immer mehr Softwarefähigkeiten.
Wer mit JPG und RAW arbeitet, weiß dies schon länger.
RAWs sind unbearbeitete digitale Negative, das rohe Gemüse sozusagen, und zeigen u.a. die Beugung der Linse bei der Aufnahme.
So sieht manches sehr krumm aus.
Das wird dann „rausgerechnet“ wenn ein JPG erstellt wird. Aus dem rohen Gemüse wird eine leckere Mahlzeit.
Früher machte man dies am Computer.
Heute sind Kameras kleine Computer und machen das selbst.
Und nun sind wir noch einen Schritt weiter.
Food, Fokus, Mikroskopie oder auf Deutsch Essen, Scharfstellung/Brennpunkt, vergrößerte Detaildarstellungen kann man aus der Hosentasche fotografieren.
Allerdings – und hier kommt ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen Smartphones – man braucht echt wieder ein Stativ, eine genaue Anordnung und gutes Licht.
Denn das lohnt sich alles nur bei niedrigen ISO und erfordert Aufwand.
Focus-Stacking gab es auch schon früher.
Da hat man es heute leichter, aber eben ohne RAW.
Eine Frage bleibt: braucht man das?
Eigentlich reichen doch schöne Fotos vom Essen als ob es vor mir steht. Vielleicht noch die Betonung von Details mit schönen Farben.
Daher muß man herausfinden, wie weit die Sehgewohnheiten der Leser und die Möglichkeiten der Technik kombiniert werden können.
Denn ganz so neu ist es ja auch nicht – Mikroskope gibt es schon länger, nur nicht in Kompaktkameras.
Aber es ist neu und Neuheit sells.